Seit 2017 werden nun offiziell alle Wohnstätten mit weniger als 37 Quadratmetern Grundfläche als Tiny House bezeichnet. Im deutschsprachigen Raum gibt es bis dato noch keine endgültige Definition, was ein Tiny House zu einem Tiny House macht. So fehlt zum Beispiel eine klare Eingrenzung in Bezug auf die Größe des „kleinen Hauses“. Deswegen findet man sehr oft auch die alternativen Bezeichnungen Mini-, Kleinst- oder Mikrohaus. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich der Begriff Tiny House aber wohl inzwischen für alle „winzigen Häuser“, unabhängig von der genauen Ausprägung, eingebürgert.
Man unterscheidet aber auch in unseren Breitengraden zwischen
- mobilen, auf Anhängern montierten Kleinsthäuser und
- kleinen, stationären Häusern mit sehr geringer Grundfläche.
Was muss ich bei meinem Tiny House beachten?
Tiny Houses auf Räder müssen wie jeder andere Anhänger in Deutschland auch über eine Zulassung für den Straßenverkehr verfügen. Diese erhält man zum Beispiel beim TÜV. Wenn Sie also vorhaben, Ihr Tiny House selbst zu errichten, informieren Sie sich besser schon vor dem Start bei der entsprechenden Stelle, was erlaubt ist und was nicht. Vor allem in puncto Gewicht sind bei einem selbst gebauten Minihaus sehr schnell die Grenzen des Erlaubten erreicht. Denn hier zählt das Gesamtgewicht. Also Anhänger, Haus und Inhalt.
Wird das mobile Haus außerhalb von Campingplätzen auf privaten Grundstücken fix abgestellt, dann gelten die gleichen Regeln wie für stationäre Minihäuser. Erkundigen Sie sich am besten vor Baubeginn bzw. vor dem Kauf bei Ihrer Gemeinde nach Dingen wie Bauordnung oder Bebauungsplan.
Was kostet ein Tiny House?
Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, denn hier kommen viele Faktoren zusammen:
- Bauen Sie das Tiny House in Eigenregie oder lassen Sie bauen?
- Handelt es sich um ein Tiny House auf Rädern (Kosten für Anhänger, Typisierung, etc.) oder steht es an einem festen Standort (Kosten für Grundstück, Aufschließungskosten, Nebenkosten, etc)?
- Handelt es sich um ein eher minimalistisches Haus oder wollen Sie auch hier nicht auf einen gewissen Luxus verzichten?
- Größe des Hauses. Auch hier gilt normalerweise: Je größer desto teurer.
Wie Sie sehen hängt beim Preis vieles von Ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen ab. Um Ihnen dennoch eine Antwort auf die eingangs gestellte Frage zu geben: In der Regel kosten die Tiny Houses – also das Haus an sich - zwischen 40.000,– Euro und 150.000,– Euro. Je nach Einrichtungswünschen können Sie dann noch einmal zwischen 5.000,– und 40.000,– für den Hausrat rechnen.
Online finden Sie eine Vielzahl von Anbietern von Tiny Houses. So lassen sich aufgrund von Größe und Ausstattungsbeispielen schnell ungefähre Preise recherchieren. Ebenso finden sich inzwischen unzählige Seiten, Blogs, o. ä. auf welchen Menschen von Ihrer Erfahrung beim Selbstbau Ihres kleinen Domizils berichten. Meist mit Videos, Tipps und Tricks sowie einem Einblick in die Kostenfaktoren.
Wie wird ein Tiny House versichert?
Ein Tiny House ist den gleichen Risiken ausgesetzt wie sein großes Pendant. Daher sollte auch beim Minihaus an eine Absicherung von Objekt, Hausrat und Glas sowie an eine Haftpflichtversicherung gedacht werden. Inzwischen bieten einige Versicherer wie die Oberösterreichische Versicherung eine sogenannte Bündelversicherung an, in welcher die oben genannten Absicherungen enthalten sind. Ein Tiny House, egal ob mit Rädern oder auf einem fixen Abstellplatz, lässt sich so schon ab 168,46 Euro im Jahr absichern.
Je nach Bedarf kann dabei die Haftpflichtversicherung aus- und eine Photovoltaik- bzw. eine Fahrradversicherungen eingeschlossen werden. Die Versicherungssummen reichen dabei von 40.000,– Euro bis 150.000,– Euro für das Objekt und von 6.000,– Euro bis 40.000,– Euro für den Hausrat.
Einen Prämienrechner, bei welchem Sie zunächst ohne Angabe von persönlichen Daten Ihre individuelle Prämie berechnen können, finden Sie auf der Seite der Versicherung von Dauercampern, Mobilheimen und Tiny Houses. Dort finden Sie auch Antworten zu den am häufigsten gestellten Fragen rund um die Versicherung der Tiny Houses.