Wohnen

Nicht nur Adventskränze brennen

In Wohnungen und Gebäuden brennt es in Deutschland häufiger als man denkt. Im Durchschnitt lodern alle zwei bis drei Minuten Brände in Wohnungen und Unternehmen. Die Brandursachen sind oft die gleichen. Für uns vor der Adventszeit ein Anlass den Ursachen auf die Spur zu gehen.

Risiken für Brände lassen sich leider nicht komplett ausschließen. Trotzdem können Eigentümer und Mieter viel tun, um Bränden entgegenzuwirken. Machen wir uns mit den häufigsten Brandursachen und -risiken hier etwas mehr vertraut. Dazu haben wir uns eine Auswertung des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS) genauer angesehen.

 

Die häufigsten Brandursachen in der Statistik von 202 bis 2023

Die häufigsten vier Brandursachen haben sich gegenüber den Vorjahren kaum verändert. Das IFS weist mit über 30 Prozent der Schadenursachen die Elektrizität aus. Dem folgen Brände durch menschliches Fehlverhalten mit 19 Prozent. Brandstiftungen und Schäden durch Überhitzung folgen mit jeweils 9 Prozent. Auf den folgenden Plätzen folgen mit einem ähnlichen Anteil Brände durch offenes Feuer, Selbstentzündung, feuergefährliche Arbeiten und Explosionen.

Ein Elektrobrand passiert schnell, unerwartet und hängt oft mit Unwissenheit zusammen. Demnach wissen viele Menschen beispielsweise nicht, dass Mehrfachsteckdosen eine Leistungsgrenze haben. Steckt man nun mehrere Elektrogeräte gleichzeitig in eine Mehrfachsteckdose, dann kann es zur Überhitzung kommen. Solche Situationen sind häufig in Küchen oder Büroräumen festzustellen.

Die Zunahme von E-Bikes und das Laden dieser Batterien in Wohnungen und Gebäuden hat die Schäden in dieser Brandursachenkategorie weiter ansteigen lassen. Erst im Mai dieses Jahres berichteten die Medien von so einem Fall. Berliner Zeitungen schilderten, dass ein Fahrrad-Akku einen verheerenden Wohnungsbrand ausgelöst hatte. Eine Wohnung im 13. Obergeschoss eines Berliner Studentenwohnheims ging in Flammen auf. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Bewohner des Hauses konnten sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Ähnliche Brände hatte es in jüngerer Vergangenheit auch in einem Parkhaus in Hamburg, der Berliner Charité, einem Mehrfamilienhaus in Flensburg und weiteren gegeben.

 

Brände durch menschliches Fehlverhalten – dem kann man entgegenwirken

Die zweithäufigste Brandursache ist und bleibt der Mensch selbst. Deshalb weißen wir hier auf einige Ursachen hin, die jeder von uns beachten sollte. Zirka jeder fünfte Brand wird durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst. Ob ein Topf auf dem Herd, die Entzündung von Frittierfett, Unachtsamkeiten bei Schweißarbeiten in und auf Dächern, eine vergessene brennende Kerze auf dem Adventskranz – Unaufmerksamkeit oder Fehlverhalten im Umgang mit Gefahrenquellen sind für viele Brände in Wohnungen und Gebäuden verantwortlich.

Was kann man dagegen tun? Beginnen wir bei dem schon beschriebenen Risiko des Ladens von Batterien, egal ob Handy, E-Bike, E-Scooter oder Pedelec. Für sie gelten folgende Empfehlungen:

  • Laden nur mit den mitgelieferten und geprüften Ladegeräten
  • Technik, die nicht miteinander harmonisiert stellt eine Brandgefahr dar
  • Wird der Akku ungewöhnlich warm, dann Ladenabbrechen und Fachhändler konsultieren
  • Batterien von E-Bikes und ähnlichen möglichst nicht unbeaufsichtigt in der Wohnung laden

Brände in der Wohnung lassen sich aber auch durch weitere Möglichkeiten verhindert. Bleiben wir beim Adventskranz oder dem Tannenbaum zu Weihnachten. Hier lohnt sich die  Anschaffung von LED- Kerzen anstatt klassischen Wachskerzen. Dadurch entfällt die Gefahr komplett, dass eine Kerze angelassen oder umgeworfen werden könnte. Besonders in den Unternehmen hat sich beispielsweise ein Rauchverbot in Innenräumen oder eine klare Aufteilung von Verantwortungsbereichen bewährt. Dadurch weis jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter genau, um welche Aufgabe er oder sie sich zu kümmern hat. Ein gutes Schadenmanagement ist hier ein wichtiger Beitrag zum Brandschutz. Und im privaten Bereich ist die Anschaffung eines Feuerlöschgerätes ebenso zu empfehlen wie ein präventiver Rundgang durch die Wohnung vor dem Schlafengehen. Beides sind gute Ideen zur Brandvermeidung.,

 

Das ist im Brandfall zu tun

Wenn es brennt, dann sollte klar sein, was zu tun ist. Zunächst zu einigen allgemeinen Regeln:

  • Wenn das Feuer entsteht, dann versuchen den Brandherd zu ersticken
  • Wenn Löschversuche nicht möglich sind, dann die Fenster des Raumes schließen, aber nur wenn das ohne eigene Gefährdung möglich ist
  • Feuerwehr unter 112 rufen
  • Personen in der Wohnung und im Gebäude warnen und sichern
  • Alle raus aus dem Haus
  • Kontrollieren, ob alle in Sicherheit
  • Feuerwehr erwarten und einweisen

Noch zu zwei Besonderheiten: 

Beim Brand von Frittierfett niemals mit Wasser löschen. Bei einer Temperatur von 100 Grad Celsius wird Wasser zu Wasserdampf und es kommt mit dem siedenden oder brennenden Fett zu einer schlagartigen Verdampfung (Explosion). Wenn ein Akku brennt, dann wegbleiben und keine eigenen Löschversuche unternehmen. Denn dabei können sehr hohe Temperatur bis 1.000 Grad entstehen. Außerdem bilden sich auch giftige Gase, wenn Plastik schmilzt. Beim Brand oder der Explosion von Lithium-Ionen-Batterien können auch krebserregende Kohlenwasserstoffe, Flusssäure und Schwermetallablagerungen entstehen, informiert die Feuerwehr München.

In Unternehmen mit höherer Brandgefahr wird deshalb auch das AVD-Löschmittel bereitgehalten. AVD ist die Abkürzung für Aqua, Vermikulit und Dispersion. Es ist ein biologisch abbaubares und höchst effizientes Löschmittel, welches besonders für sehr heiße Brandquellen geeignet ist. Dieses Löschmittel wird auf den Brandherd aufgesprüht, enthaltene Wasseranteile verdampfen sofort und es bildet sich eine Kruste, die die Brandquelle umschließt. Die Sauerstoffzufuhr wird unterbrochen und ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindert.

 

Noch ein Hinweis auf die Versicherung von Brandfolgen

Der umfassende Versicherungsschutz gegen die finanziellen Folgen von Bränden gehört natürlich in einen Blogbeitrag eines Versicherers zum Thema und deren Folgen. Für Wohnungen und Gebäude ist eine optimale Feuerversicherung ebenso wichtig und notwendig wie für Photovoltaikanlagen. Diese Brandversicherungen bietet Ihnen die Oberösterreichische in einem breiten Leistungsspektrum für den privaten Bereich generell sowie für Gebäude mit einem anteilig gewerblichen Teil auf Anfrage an. Unsere Website informiert Sie zu allen Sparten.

Wichtig ist es auch, die Versicherungssummen immer einmal wieder zu prüfen. Dazu haben wir hier einen speziellen Blogbeitrag mit Verbraucherhinweisen für Sie bereitgestellt. Schützen Sie Ihr Eigentum und Leben, in dem Sie sich durch unseren Blogbeitrag einmal mehr mit dem Thema Brandschutz befassen.